Klosterkirche in Gnadental

Das Kloster Gnadental wurde 1245 als Zisterzienser-Nonnenkloster durch den Ritter Konrad von Krautheim gestiftet. In den Konvent wurden hauptsächlich Töchter der umliegenden Adelsgeschlechter aufgenommen.

Von der ursprünglichen Klosteranlage sind heute noch die Kirche mit der angebauten Wohnung der Äbtissin (heute Pfarrhaus) und das Westgebäude (heute Wohnhaus) erhalten. Wie bei den Zisterziensern üblich hat die Kirche keinen Turm, sondern lediglich einen Dachreiter. Der Abschluss des einzigen Strebepfeilers an der Südseite bildet eine Figur (der Sage nach eine in den Pfeiler eingemauerte Nonne). In unbekannter Zeit abgetragen wurden das Ostgebäude mit den Wohnungen der Nonnen, von dem auf dem Friedhof noch drei Spitzbogen erhalten sind. Ebenso erkennt man von dort aus den Anbau dieses Gebäudes an der Nordwand der Kirche mit dem (inzwischen zugemauerten) Zugang der Nonnen zur Empore.

Vom Kreuzgang sind an der Nordseite der Kirche noch die Steine sichtbar, auf denen das Pultdach ruhte. Vom Nordgebäude sind keine Überreste mehr erhalten. Von der Klosterkirche dient heute nur noch der Chorraum bzw. Zwischenchorraum und ein Teil der Nonnenempore als evangelische Kirche. Die Laienkirche mit der westlichen Pforte unter der Nonnenempore und die ehemalige Nonnenempore selbst sind zum Gemeindehaus der Kirchengemeinde umgebaut worden. Im Chor der Kirche sind die Kehlen der Kreuzgurten mit Rosen besetzt.

An der inneren Wölbung des Chorrundfensters findet man einen kleinen Vogel aus Stein, an seiner Außenseite eine steinerne Schwalbe. Das steinerne Antependium des Altars und dessen Platte sind bei der Renovierung 1964 aufgefundene Teile anderer Altäre aus vorreformatorischer Zeit. Der Kruzifixus stammt wohl aus der ersten Hälfte des 16 Jahrhunderts. Unter dem Baldachin eines ehemaligen Steinaltars steht der Taufstein. Die Orgel aus dem Jahr 1717 kam 1783 aus Michelbach/Wald nach Gnadental.

Hinweis

Klosterführungen können gebucht werden beim Förderverein Klosterkirche Gnadental e. V., Herrn Dr. Werner Jost, Tel. 0791 72882, Email: vallisgratiae(@)t-online.de und bei der Ev. Gesamtkirchengemeinde unter Tel. 0791 7475 oder 0791 6839.